Kleines 1x1: Radfahren & Radpendeln in Dortmund
Radfahren ist eine Alternative fürs Auto. Trotzdem nutzen nur etwa zehn Prozent der Dortmunder*innen ihr Rad für tägliche Wege – das sollten wir ändern!
18 Kilometer am Tag, gut 6000 im Jahr: Daniel und sein Fahrrad sind quasi untrennbar. Jeden Morgen schwingt sich der 60-jährige Dortmunder auf sein Rad, um von seinem Zuhause in Scharnhorst bis in die Innenstadt zum Friedensplatz zu fahren. Mit dem Auto in die Stadt? Kommt gar nicht in Frage. Und selbst bei Wind und Wetter ist das Radfahren für ihn die beste Option.
Seit gut 29 Jahren fährt Daniel täglich mit dem Rad zur Arbeit. Auf seinem modernen Sportgerät mit komfortablem Riemenantrieb macht das Fahren besonders Spaß. Theoretisch wäre er in 25 Minuten auf der Arbeit – wenn die Ampeln nicht wären. So kann es auch mal länger dauern, trotz nahezu kreuzungsfreier Verbindung und seines sportlichen Fahrstils.
Dennoch sieht der Scharnhorster Verbesserungsbedarf für die Radinfrastruktur in Dortmund: Eine in die Jahre gekommene Radverbindung von Scharnhorst in die Innenstadt ist schlecht befahrbar, da Wurzelaufbrüche die Fahrbahn zur Holperpiste machen. Lediglich ein Schild warnt seit Kurzem vor Fahrbahnschäden. Auch an die Rücksichtnahme der teilweise unvorsichtigen Autofahrer*innen appelliert er: Überholmanöver mit 60 km/h und einem zu geringen Sicherheitsabstand gehören leider zum Alltag der Fahrradfahrer*innen in Großstädten. Dennoch findet Daniel: Das Rad ist die beste Form der Fortbewegung – schnell, unabhängig, gut für Stadtluft und Gesundheit.
Das Projekt Emissionsfreie Innenstadt Dortmund sieht er als große Chance für die Stadt. Der geplante Radwall und die Fahrradachsen seien ein großer Schritt in die richtige Richtung. Aktuell sei Dortmund noch zu stark auf den Autoverkehr ausgerichtet, obwohl für Daniel alle Argumente für alternative Verkehrsmittel sprechen – besonders für das Fahrrad. Damit ist er flexibel und unabhängig unterwegs, kann sich jederzeit auf den Sattel schwingen und los geht’s. Stau, lange Parkplatzsuchen und steigende Benzinpreise bleiben dem Scharnhorster erspart. Stattdessen tut er jeden Tag etwas für seine Gesundheit, für die Umwelt und ein angenehmeres Stadtklima. „Ich ziehe mir lieber mein Regenzeug an und bin flexibel mit dem Rad unterwegs“, sagt der 60-Jährige.
Für den täglichen Arbeitsweg ist der ÖPNV für Daniel keine Alternative. Denn die Busse und Bahnen fahren nur zu bestimmten Zeiten und werden, vor allem zu Stoßzeiten, von zahlreichen anderen Dortmunder*innen genutzt. Auf dem Rad ist er zeitlich ungebunden und alleine unterwegs – ausschlaggebende Pluspunkte für seinen Weg zur Arbeit. Seinem Sohn konnte er seine positive Einstellung gegenüber dem Radfahren weitergegeben: Dieser wohnt in Innenstadtnähe, dort sind Parkplätze rar und die Anbindungen des ÖPNV und an die Radwege gut. Daniels Sohn legt nahezu alle Wege mit dem Fahrrad zurück, das sei für ihn deutlich stressfreier und ein guter Beitrag zum Wohnklima vor Ort. Denn mit weniger Autos bleibt mehr Platz für Anwohner*innen, die dann ihr Viertel auskosten können. Eine schöne Vorstellung für das zukünftige Dortmund, findet der Scharnhorster. Auch anderen Dortmunder*innen möchte Daniel ein gutes Vorbild sein. Er steht für seine Überzeugung ein: „Entweder ich möchte urban wohnen oder Auto fahren.“
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