Eine Frau, welche einem Mann, ein Ticket anreicht. Im Hintergrund ist ein Linienbus abgebildet.
  • Icon der Kategorie Fahrrad: Ein stilisierter Fahrradfahrer auf einem petrolfarbenen Pfeil.
  • Icon der Kategorie Fußwege: Zwei stilisierte Fußgänger*innen auf einem grünen Pfeil.
  • Icon der Kategorie Bus und Bahn: Stilisierter Bus und stilisierte Bahn auf einem orangenen Pfeil.
  • Icon der Kategorie E-Mobilität: Ein stilisierter Stecker in einer Steckdose auf einem violetten Pfeil.
  • Icon der Kategorie Lieferverkehr: Ein stilisierter Paketbote auf einem roten Pfeil.
  • Icon der Kategorie Parkraum: Stilisiertes Rad und stilisiertes Auto unter einem P auf einem blauen Pfeil.

Aktion Lappenlos mit Uta Trabert

Die durchweg positive Resonanz auf die erste Aktion Lappenlos während der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE 2020 war Motivation, die Aktion zu wiederholen und auszudehnen: Im Zeitraum vom 21. Juni bis 19. Juli 2021 sind vier Haushalte jeweils für eine Woche autofrei unterwegs: Um den Verzicht auf die privaten Kraftfahrzeuge zu erleichtern, stellt DSW21 den Haushalten für diesen Zeitraum jeweils kostenlose 7-Tage-Tickets für das Dortmunder Stadtgebiet zur Verfügung. Das Umweltamt der Stadt Dortmund unterstützt die Aktion mit dem Verleih des elektrisch angetriebenen Lastenrads der Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung.

In einem regelmäßigen Newsticker berichten die Haushalte hier über ihre Erlebnisse und Erfahrungen:


Uta Trabert: Eine interessante Erfahrung

Erster Tag: problemlose Fahrt mit teilweise unsicherem Gefühl

Montag, 28. Juni:

Heute war mein erster Tag der Aktion Lappenlos. Ich bin um 13.53 Uhr mit der Stadtbahn zum Spätdienst gefahren. Die Fahrt verlief problemlos, vor allem die Rückfahrt um 22.15 Uhr. Allerdings habe ich um diese Uhrzeit keine Leute vom Sicherheitsdienst gesehen. Ich bin an der Haltestelle Kampstraße ausgestiegen. Ohne jemanden in Ruf- und Sichtweite, ist es dort schon ein bisschen beängstigend um diese Zeit.

Außerdem halte ich die Ampelschaltung für die Fußgänger am Wall für sehr gefährlich: Die Fußgänger haben die Grünphase gleichzeitig mit den Autofahrern, die von der Geschwister Scholl Straße links auf den Wall abbiegen. Die Autofahrer achten nicht auf die Fußgänger, heute ist sogar ein Fernbus gnadenlos weitergefahren. Ein Radfahrer musste von seinem Fahrrad springen, und ich bin zur Seite gelaufen.

Vielleicht könnte das Warnschild "Achtung Fußgänger" helfen…

Zweiter Tag: Entspannt am Stau vorbei

Dienstag, 29. Juni:

Ich habe heute Zwischendienst: von 10.48 bis 19 Uhr. Am Wall kommt der Autoverkehr nur im Schneckentempo voran. Ich bin dagegen entspannt mit der Straßenbahn zur Arbeit gefahren. Ich habe heute den Fußgängerübergang am Copiercenter am Brüderweg genutzt: Da ist das Queren wesentlich sicherer!

Dritter Tag: Gute Lage der Haltestelle zum Klinikum

Donnerstag, 1. Juli morgens:

Gestern Morgen bin ich gegen 6.50 Uhr mit der Stadtbahn zum Frühdienst gefahren. Ich finde es sehr positiv, dass die Endstation „Fredenbaum“ so nah an der Klinik liegt. Für die Mitarbeiter ist es ein Katzensprung zum Seiteneingang der Klinik. Heute und morgen geht es zum Nachtdienst.

Kein Sicherheitsdienst in Sicht

Donnerstag, 1. Juli abends:

Mit der Stadtbahn bin ich um 20.36 Uhr von der Haltestelle Ostentor zum Nachtdienst gefahren: Leider fährt die Linie U45 um diese Uhrzeit nur noch bis zum Hauptbahnhof. Die Linie U41 ist wesentlich voller und damit unangenehmer für mich. Leider ist auch diesmal kein Personal vom Sicherheitsdienst in Sichtweite. Sicher fühle ich mich auf dem anschließenden Fußweg von der Haltestelle Fredenbaum zum Klinikum: Der ist gut beleuchtet.

Meine Erfahrungen nach einer Woche Aktion Lappenlos:

Montag, 5. Juli:

Ich möchte mich noch einmal herzlich bedanken, dass ich an dieser Aktion teilnehmen durfte. Es war eine interessante Erfahrung, das Auto stehen zu lassen und alles mit der Stadtbahn und als Fußgängerin zu erledigen. Zur Arbeit bin ich jeden Tag mit der Stadtbahn gefahren, und meine Einkäufe habe ich auf diesem Weg miterledigt.

Dabei hatte ich folgende positiven Erfahrungen:

Ich konnte mich auf die Fahrpläne verlassen, hatte keine Verspätungen und keinen zeitlichen Nachteil, dadurch dass der Wall zur Zeit eine einzige Baustelle ist, sogar eine Zeitersparnis.

Meine negativen Erfahrungen:

Der unsichere Fußgängerüberweg am Wall: Höhe Brennerei Krämer / Drogenhilfe. Außerdem versperren E-Scooter leider immer wieder die Gehwege, und es ist kein Sicherheitspersonal nach 21 Uhr zu sehen, vor allem in der Nordstadt und Haltestelle Kampstraße.

Mein Fazit auch nach Austausch mit Kollegen:

Ich kann aus beruflichen und privaten Gründen nicht komplett auf das Auto verzichten, und ich möchte aus Sicherheitsgründen auch nicht ab 20 Uhr mit der Stadtbahn unterwegs sein. Außerdem müssen wir mit Streiksituationen rechnen, für diese Zeiten benötige ich auf jeden Fall ein Auto. Ich würde viel häufiger das Auto stehen lassen und die Straßenbahn nehmen, z.B. zum Frühdienst oder Zwischendienst, wenn die Tickets günstiger wären. Über die Dotick-App kostet ein 10er Ticket 22,90 €, das bedeutet Hin- und Rückfahrt kosten 4,58 € pro Tag, damit bin ich flexibel, weil sich ein Monatsticket oder 30-Tages-Ticket auf Grund meiner Dienstplansituation nicht rentieren. Ab dem 1. Januar 2022 werden die Preise um 1,7% erhöht, was ich nicht nachvollziehen kann, wenn man erreichen möchte, dass mehr Leute die Stadtbahn benutzen sollen. Meine persönliche Meinung dazu: Wer mit der Stadtbahn zur Arbeit fährt und dafür das Auto stehen lässt, sollte einen finanziellen Anreiz bekommen z.B. mit einem „Arbeitsstrecken-Ticket“.